Dieser Artikel ist ursprünglich im Januar 2008 unter http://loveitorchangeit.com/2008/01/18/ein-plaedoyer-fuer-offene-eportfolios/ erschienen. Die Seite ist mittlerweile offline.
Gerade poppt bei mir wieder das Thema ePortfolio auf. Es scheint gerade eines der angesagtesten Themen im Kreise von Pädagogen zu sein.
Bereits vor geraumer Zeit habe ich Seminarteilnehmer erlebt die sagten
und sofort entstand der Wunsch sein ePortfolio “abschliessen” zu können und für sich im verborgenen Kämmerlein zu führen. Dahinter steht primär die Angst, dass etwas “unausgereiftes” veröffentlicht und von “anderen” gelesen werden könnte. An dieser Stelle scheint mir eine Diskussion über Sinn und Unsinn von Portfolios angebracht. Aus meiner Sicht sollten ePortfolios offen sein um Anregungen von Aussen aufnehmen zu können und dadurch die eigene Reflexion zu verstärken. Ein isoliertes ePortfolio nur für einzelpersonen macht aus meiner Sicht wenig Sinn. Wenn ein Eintrag im ePortfolio noch nicht so vollendet ist wie der Beitrag für ein Buch, eine Haus- oder Diplomarbeit, so ist es doch in jedem Fall ein Ausdruck dessen womit sich jemand beschäftigt. Und diese Beschäftigung kann auch schon sehr wertvoll sein, ohne dass der Beschäftigungsprozess abgeschlossen ist. Hier fehlt dem (deutschen) Bildungswesen noch etwas der Entwicklungsgedanke und die Umsetzung des lebenslangen Lernens. Always Beta sollte hier die Devise sein, welche einen nicht zwingt am Status Quo festzuhalten, sondern eine Weiterentwicklung ermöglich, ja geradezu dazu auffordert.
Das eLearning 2.0 Blog fragt ob ePortfolios nicht auch ein Datenschutzrisiko darstellen würden wenn der Schreiber ein persönliches ePortfolio führt. Die Frage ist zunächst nicht unberechtigt, wenn ich mir aber Seiten wie z.B. das Examensblog (mittlerweile offline) ansehe, so wird man kaum Anlass finden sich Sorgen machen zu müssen.
Interessant finde ich den Ansatz von Maren Fischer zu überlegen was denn noch >>privat< < und was >>öffentlich< < bedeuten soll und ob diese Unterscheidung im Medium Internett noch Sinn macht.
Auch wenn ePortfolios für deutsche Lehrer und Schüler auf den ersten Blick (noch) nicht relevant zu sein scheinen, so ist der Hinweis auf die Kampagne Think before you post die bei netzpolitik.org vorgestellt wird und vom eLearning 2.0 Blog mit ePortfolios in Verbindung gebracht wird insbesondere für Lehrer relevant.
Die folgenden Videos machen auf ein Phänomen aufmerksam, welches sicher nicht die digital natives, sondern eher digital naives beschreibt. Lehrer haben meiner Ansicht nach die Aufgabe hier die entsprechende Aufklärungsarbeit zu leisten. Spätestens an dieser Stelle sollten Lehrer Anfangen sich mit den Web 2.0 Phänomenen, user generated content und ähnlichem zu beschäftigen, auch wenn ich der Meinung bin, dass auch die Einbeziehung dieser Techniken in pädagogische Prozesse Grund genug gewesen wären für diese Auseinandersetzung.
(Die Videos sind mittlerweile z.T. offline)
“Think before you post.”
[…] bin aus gutem Grund ein Freund offener Portfolios. Das Thema Fehlerkultur spielt hierbei eine wichtige Rolle. David […]
[…] Ein Plädoyer für offene ePortfolios […]