Kategorie: Deutsch

Universitäres Bewerbermanagement

briefIch muss diese Erfahrung einfach teilen. Ich hatte kürzlich eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Ich hatte meine Bewerbungsunterlagen per eMail eingereicht – es war ja schliesslich eine Stelle zum Thema “Medienkompetenz”. Das Gespräch war angenehm und ich war auf die Entscheidung gespannt. Es dauerte mehrere Wochen und kurz bevor die Stelle angetreten werden sollte erreicht mich die Absage. Eine ausgedruckte eMail – per Post! Man entschuldigte sich brav für die späte Antwort und erklärte man hätte meine eMail Adresse nicht gehabt. Ich muss zugeben ich habe selten so geschmunzelt beim Lesen einer Absage.

Die Stelle ist längst besetzt und ich hatte den Bewerbungsprozess bereits vergessen, als mich erneut ein Brief von der Einrichtung erreichte, bei der ich mich beworben hatte. Man teilte mir mit das der Bewerbungsprozess nun abgeschlossen sei und meine Unterlagen somit an mich zurück gesendet würden. Ja, genau. Alle per eMail übermittelten PDF Dateien wurden mir in ausgedruckter Form zurück geschickt. Ich sehe ein, die Stelle musste schnellstmöglich mit einem medienkompetenten Mitarbeiter besetzt werden 😉 Ganz ehrlich, das läuft doch nicht an allen deutschen Hochschulen so, oder etwa doch? ((Photo Air Mail… ? von dobaisch))

Essay

Ich weiß gar nicht mehr genau wie ich darauf gekommen bin, kürzlich schwirrte mir ständig das Wort Essay durch den Kopf und ich musste unbedingt mal nachschauen was sich hinter dem Begriff genau verbirgt.
essayÜber die Form des Essays steht in der Wikipedia:

Die essayistische Methode ist eine experimentelle Art, sich dem Gegenstand der Überlegungen zu nähern und ihn aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Das Wichtigste ist jedoch nicht der Gegenstand der Überlegungen, sondern das Entwickeln der Gedanken vor den Augen des Lesers. ((Seite „Essay“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 27. September 2009, 14:59 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Essay&oldid=64970979 (Abgerufen: 13. Oktober 2009, 18:39 UTC) )), ((Photo: Final Final von styler* auf Flickr))

Die Beschreibung in der Wikipedia gefällt mir ganz gut. Etwas schöner ist es noch im Buch “Schreiben im Studium: mit Erfolg” ((Bünting, K.-D., Bitterlich, A., and Pospiech, U. (2006). Schreiben im Studium: mit Erfolg. Inkl. CDROM. Cornelsen Vlg Scriptor.)) auf S. 36 beschrieben, wie ich finde.

Der Essay (frz. essai, dt. “Versuch”) ist ein knapper, anspruchsvoller, bewusst subjektiver Text über ein bestimmtes Thema aus dem wissenschaftichen, politischen, philosophischen oder einem ähnlichen Bereich. Der Essay eignet sich für Themen, die Denkanstöße geben und somit Raum für eigene Überlegungen bieten. Ausgangspunkt kann ein Problem, eine These oder eine kontrovers diskutierte Fragestellung sein. Abhängig von der Aussageabsicht werden berichtende, kritisierende, ironisierende und meditative Essays unterschieden. ((Bünting, K.-D., Bitterlich, A., and Pospiech, U. (2006). Schreiben im Studium: mit Erfolg. Inkl. CDROM. Cornelsen Vlg Scriptor.))

Nachdem ich diese beiden Abschnitte gelesen hatte kamen mir zwei Gedanken in den Kopf.

  1. Ein Essay kann ein guter Einstieg in ein universitäres Seminar sein. Die Studierenden haben Gelegenheit sich aus ihrer eigenen Perspektive mit dem anstehenden Thema auseinander zu setzen und können sich so auf das Thema einstimmen. Sie sind so vorbereitet auf Diskussionen im Seminar.
  2. Viele Blogs sind zu erheblichen Teilen eine Ansammlung von Essays. Das finde ich ganz gut so. Wennman ein Blog als Sammlung eigener Essays versteht bekommt es meines Erachtens auch ein etwas anderes Image, als wenn man mit der alt hergebrachten Metapher vom Blog als “öffentliches Tagebuch” ausgeht.

Den 1. Punkt mit dem Essay als Einstieg in das Seminar werde ich im kommenden Semester mal ausprobieren. 3000-6000 Seiten Zeichen würde ich für die Essays ansetzen. “Abzugeben” wären diese vorzugsweise online, entweder öffentlich oder wenigstens für alle Seminarteilnehmer öffentlich. Hat jemand Erfahrungen mit Essays als Einstieg in ein Seminar? Wenn ja, welche?

Dinge die man in sein Lerntagebuch schreiben kann

Lerntagebuch. Klingt gut, aber was schreibt man da rein und warum. Werner Stangl schreibt zu den Gründen ein Lerntagebuch zu führen unter anderem folgendes:

lerntagebuchrcIn diesen Tagebuchaufzeichnungen kann von Studierenden nach einer Präsenzveranstaltung versucht werden, sich die wesentlichsten Inhalte der Lehrveranstaltung noch einmal zu vergegenwärtigen – bekanntnlich ist die aktive Wiederholung für die Einprägung besonders wichtig -. und in eigenen Formulierungen ihre Auseinandersetzung damit zu dokumentieren (z.B. durch begründete Zustimmung oder Ablehnung, durch Herstellen von Beziehungen zu persönlichen Erfahrungen, Beschreiben eigener Ideen und das Entwickeln von Lösungsvorschlägen). ((Foro: Flickr: SB The Geekster Moleskine ))

Ich würde behaupten, dass das aktive Wiederholen und Verknüpfen mit Vorerfahrungen nicht nur für Studierende und nicht nur nach Präsenz(Lehr)-Veranstaltungen sinnvoll ist. Allerdings gebe ich ihm Recht, dass es besonders für Studierende und vielleicht besonders für Lehramtsstudierende eine sinnvolle Tätigkeit ist.

Hat man sich entschlossen ein Lerntagebuch zu führen, so stellt sich als nächstes die Frage:

Was schreibe ich in mein Lerntagebuch?

  • Datum
  • Darum ging es heute
  • Das hat mir Spaß gemacht, hat mich interessiert…
  • Das hat mir nicht gefallen, hat mich nicht interessiert, …
  • Das habe ich gelernt:
  • Das habe ich nicht oder nicht so ganz verstanden …
  • Das fällt mir noch ein, möchte ich noch sagen, darüber würde ich gerne mehr wissen …

Wird das Lerntagebuch in Form eines Blogs geführt, so wird das Datum automatisch angelegt. Spannend könnte es sein dann auch noch Kategorien, Tags und relevante Links anzugeben. Eventuell lassen sich auch noch Skizzen, Photos oder Videos ergänzen und ergeben so ein “großes Ganzes”.

Für WordPress-Nutzer könnte hierzu das Plugin “Post Template” ganz hilfreich sein.

Dieser Beitrag ist inspiriert von diesem und diesem Beitrag auf rpi-virtuell.net der Religions- Pägagogische Internetplattform der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Es war einmal ein Flipchart

flipcharts
(( Bildquelle Rain Rabbit ))

Tatsächlich scheint das Flipchart deutlich von Powerpoint & Co verdrängt worden zu sein. Ich arbeite gerne noch mal mit Flipcharts und so freut es mich, dass die Karrierebibel ein paar hilfreiche Punkte zum Einsatz von Flipcharts zusammengestellt hat.
Hier mal ein Beispiel der Tipps.

  • Schreiben Was für Powerpointfolien gilt, trifft auch auf Flipchart-Blätter zu: Schreiben Sie groß und deutlich und möglichst nur in Stich- oder Reizworten. Sätze merkt sich eh keiner. Die Zehn-Finger-Faustregel: Buchstaben nicht kleiner als der kleine Finger, nicht mehr als zehn Worte pro Blatt.

Mehr dazu im zugehörigen Blogeintrag Flipchart-Ratgeber – Wie Sie das Werkzeug zur Präsentation nutzen.

CC-Lizensierte Flick Bilder einfach finden

cc-logo-largeWer Medienprodukte erstellt profitiert davon, wenn Autoren ihre Werke mit eindeutigen Nutzungsrechten markieren. Ist ein Werk nicht speziell gekennzeichnet so liegen sämztliche Rechte für dieses Werk bis auf weiteres beim Urheber. Die CC-Lizenz hingegen kennzeichnet ein Werk in verschiedenen ABstufungen für eine mehr oder weniger freie Nutzung. Wenn ich Websites und Printprodukte gestalte mache ich sehr oft gebrauch von hochwertigen Werken unter der CC-Lizenz. Insbesondere im Bildungsbereich ist selten ein Etat für komerzielle Photos und Audio verfügbar, weshalb der einsatz von Werken mit einer CC-Lizenz hier besondere Bedeutung bekommt. Seit langem gibt es auf der Website des Fotosharing Anbieters die Möglichkeit nach Bildern zu suchen die unter einer CC Lizenz veröffentlicht wurden. Leider ist diese Suchoption in der erweiterten Suche versteckt und es ist immer etwas mühsehlig sich dort hin zu navigieren. Dank @roitsch bin ich auf die Erweiterung für Firefox aufmerksam geworden die dem Suchfeld die Option hinzufügt nach Flickr Bildern mit einer CC-Lizenz zu suchen. ffflickrcc 3
Leider konnte ich keinen direkten Link zur Erweiterung ausmachen, deshalb gibt es den Screenshot der erläutern soll für welches Plugin ich mich entschieden habe.

Bei der Recherche bin ich auch noch auf eine generelle CC-Suchfeld erweiterung gestossen. Ich habe mich jedoch gegen diese entschieden, weil sie nur Ergebnisse angezeigt hat die auch für die kommerzielle Verwendung lizensiert waren, wodurch die Ergebnisse für meinen Bedarf zu sehr eingeschränkt wurden.

Ich packe meinen Koffer und nehme mit…

ple-koffer Der »Information Overload«, mit dem wir uns alltäglich am Zeitungskiosk, in Bibliotheken, in der e-Mail Inbox und natürlich vor allem im Internet beschäftigen müssen, macht es einem manchmal schwer, den richtigen Einstieg zum Lernen für die Klausur oder zum Schreiben der Hausarbeit zu finden. Kurzum: Es geht nicht mehr darum, die benötigten Informationen zu finden, sondern vor allem darum, einen Überblick über die Informationen zu behalten, die für das eigene Thema relevant sind. ((Photo Personal Learning Environment von adesigna bein flickr))

»Irgendwo hab ich das doch schon einmal aufgeschrieben. Irgendwo hatte ich das Thema doch bereits.«

Solche oder ähnliche Gedanken werden manch einem bekannt vorkommen. Aber Weiterlesen

Symbolische Form der “Neuen Medien”. Oder: Wie wird das Subjekt konfiguriert? – am Beispiel des Films “Memento”

61.110
Torsten Meyer, Institiut 10, H1
Christopher Nolans Film “Memento” setzt den Inhalt in die Form seiner Darstellung um. Der Hauptdarsteller leidet unter einer Blockade des Kurzzeitgedächtnisses. Alles neu Erlebte verblasst nach kurzer Zeit, jede Situation ist für ihn komplett neuartig, so als würde er an einem unbekannten Ort bei unbekannten Menschen aufwachen.
Die Erzähltechnik des Films bringt den Zuschauer permanent in genau die gleiche Lage. Ständig wird er in Szenen geworfen, die quasi mittendrin beginnen, und das Publikum teilt mit der Hauptfigur die Verwirrung darüber, was momentan “und überhaupt” los ist.
Mit Lev Manovich könnte dies als die “key form” des “computer age” gekennzeichnet werden: “Falls uns die Welt nach dem Tod Gottes (Nietzsche), dem Ende der großen Erzählungen der Aufklärung (Lyotard) und der Ankunft des Netzes (Tim Berners-Lee) als eine endlose, unstrukturierte Sammlung von Bildern, Texten und anderen “data records” erscheint, scheint es nur angemessen, dass wir dazu neigen, sie als “database” zu modellieren.”
Die Veranstaltung befasst sich mit der Frage, ob und wie sich im Zuge der Entwicklung neuer Medientechnologien und globalisierender Kultur das moderne Verständnis von Subjekt, Gesellschaft und Bildung verändert.
Die Veranstaltung steht in engem Zusammenhang mit der Veranstaltung Nr. 61.089 von Karl-Josef Pazzini.

“Einführung in die pädagogische Medientheorie – am Beispiel >>The Truman Show

Torsten Meyer, Inst. 1
06.058, G3, G5, G6

>Medienkompetenz< wird derzeit als “pädagogischer Schlüsselbegriff” gehandelt und ist weit über die Grenzen des pädagogischen Feldes hinaus zum schillernden In-Begriff geworden. >Medienkompetenz< wird nicht nur als “Basisqualifikation für nahezu alle Berufsfelder” angesehen, sondern gilt allgemein als Voraussetzung zur Bewältigung der Zukunft in der >Mediengesellschaft ImMedium>The Truman Show< lassen sich diese Fragen im Hinblick auf die pädagogische Praxis und erziehungswissenschaftliche Theorie anschaulich erörtern. Der Bogen wird dabei vom platonischen Höhlengleichnis bis zum world-wide-web gespannt. Leistngsnachweise können durch Referat und schriftliche Ausarbeitung erworben werden. Voraussetzungen: Computerkenntnisse, Umgang mit dem www. Vorbereitungsmöglichkeit: Niccol, Andrew: Die Truman Show. Das Drehbuch, Frankfurt/M: Fischer 1998