Im Auftrag von pb21 einem Kooperationsprojekt der Bundeszentrale für politische Bildung und des DGB Bildungswerks habe ich im Rahmen des “Schwerpunktes Visuelles” eine Artikelserie zum Thema “Lehren und Lernen mit Sketchnotes” geschrieben.
Die Serie besteht aus drei Teilen:
Für Donnerstag, den 18. April 2013 ist ab 14.00 Uhr noch ein pb21-Webtalk geplant. Neben der Kommentarfunktion im Blog bietet auch der Webtalk die Möglichkeit Fragen zu stellen.
Wer sich für das Thema Sketchnotes interessiert könnte auch an meinen Beiträgen mit dem Titel Anleitungen für Sketchnotes oder Visual Recording mit dem iPad Gefallen finden.
Wer sich wundert das dieser Artikel auch auf sketchnotes.de erschienen ist: Dieser Artikel ist eine Schnittmenge meiner Interessen zum Thema Lehren und Lernen auf der einen und Sketchnotes auf der anderen Seite. Künftig sollen die Sketchnote relevanten Inhalte aber unter sketchnotes.de erscheinen.
Die Tür wird geschlossen, der Unterricht beginnt. Das ist Alltag an den meisten Schulen und Hochschulen wie auch in außerschulischen Bildungsarrangements. Seit einiger jedoch Zeit gibt es Formate, die sich stärker nach außen öffnen bzw. die Offenheit als zentrales Element haben.
Eines dieser Formate ist das BarCamp, das im Jahr 2005 als Gegenangebot zum FOO Camp entstand. Das FOO Camp war eine Konferenz, zu der man nur mit einer persönlichen Einladung kommen konnte, ausgerichtet für die „Friends Of O’Reilly”. Das FOO Camp sollte eine offen gestaltete, selbstorganisierte Konferenz sein mit dem Ziel, sich auszutauschen und gemeinsam an den unterschiedlichsten Themen zu arbeiten – ohne formale Vorgaben hinsichtlich des Inhalts, des Ziels, der Form etc.:
„It’s our chance to get to know new people who are doing interesting work in fields that we are trying to learn about”. ((Cross, J. (2006): Informal Learning: Rediscovering the Natural Pathways That Inspire Innovation and Performance (Essential Knowledge Resource). Jossey Bass, S. 209))
So weit so gut. Das Problem dieser jährlich stattfindenden Konferenz war ihre Exklusivität. Zirka eine Woche vor dem FOO Camp 2005 begannen einige ehemalige Teilnehmer_innen, die nicht erneut zum FOO Camp eingeladen waren, sich in ihren Blogs hierüber auszutauschen. Einer von ihnen, Andy Smith, hatte in diesem Zusammenhang folgende Idee:
»Meet BAR (meaning »beyond all recognition«) Camp, an open, welcoming, once-a-year event for geeks to camp out for a couple of days with wifi and smash their brains together. It›s about love and geekery and having a focal point for great ideas, like FOO but open.« ((ebd., S. 211))
Sieben Tage vor dem Termin der beiden parallel stattfindenden Camps stand das BARCamp ohne finanzielle Mittel und ohne Räumlichkeiten da, was im Vergleich zum FOO Camp des O’Reilly Verlags abenteuerlich wirkte. Doch innerhalb weniger Tage gab es einen Sponsor für den Veranstaltungsort und weitere Sponsoren, die für eine Infrastruktur mit W-Lan, Speisen und Getränken sorgten. Für die Organisation und Dokumentation wurde ein Wiki aufgesetzt, welches bis heute für die Verlinkung von BarCamps überall auf der Welt genutzt werden kann: http://barcamp.org. Damals war es explizit zur öffentlichen Dokumentation des BARCamp vorgesehen. ((ebd., S. 212))
Die Offenheit bezog sich jedoch nicht nur auf die Möglichkeit zur Teilnahme und die Dokumentation nach außen, sondern vor allem auf die inhaltliche Ausgestaltung. Bis zum Beginn der BarCamps gibt es im Regelfall kein festgelegtes Programm, sondern höchstens eine thematische Rahmung, wie z.B. Bildung, Lernen und Lehren bei den EduCamps. ((EduCamp, http://educamp.mixxt.de, 9.03.2013)) Die genauen Inhalte bringen die Teilnehmer_innen mit; Jede_r kann eine Session zu einem selbst gewählten Thema vorschlagen. Ob die Session stattfindet und ein Raum dafür zur Verfügung gestellt wird oder nicht, ist abhängig vom Interesse der anderen Teilnehmer_innen des BarCamps. Das Besondere an diesem Format: Die Veranstalter treffen keine Auswahl der Vortragenden oder der einzelnen Themen. Es liegt also an den Teilnehmer_innen ein für sie selbst interessantes Programm zu gestalten.
Thematisch fokussierter sind die sogenannten MOOCs (Massive Open Online Courses). Gleichzeitig sind sie, wie der Name schon sagt, Open und Online. Statt physikalischen Räumen wie beim BarCamp werden hier digitale Räume in Form von Wikis, Blogs, Twitter und Videokonferenz-Diensten genutzt, um die Teilnehmer_innen in Kontakt zu bringen und die Themen zu behandeln. Die Eigenmotivation spielt auch hier wieder eine große Rolle. Sie ist erforderlich, um sich selbst einen roten Faden zu legen, um im Informationsangebot der Organisatoren_innen, der Referenten_innen und der anderen Teilnehmer_innen nicht unterzugehen, sondern ein den eigenen Interessen und zeitlichen Ressourcen entsprechendes Arrangement an Lerninhalten und Lernpartner_ innen zu gestalten.
Im Gegensatz zu den Barcamps, die meist nur zwei bis drei Tage am Stück stattfinden, ziehen sich die MOOCs über mehrere Wochen. Für jede Woche werden von zentraler Stelle Impulse zu bestimmten Unterthemen im Rahmen des MOOCs angeboten. Die Teilnehmer_innen der MOOCs ergänzen diese Inputs und bearbeiten sie. All dies geschieht online und in der Regel öffentlich.
Bei MOOCs kommen pro Veranstaltung häufig mehrere Tausend Teilnehmer_innen zusammen. Die Teilnehmer_innenzahlen bei BarCamps übersteigen selten die Zahl 400.
Dies scheint nicht zuletzt den räumlichen Möglichkeiten geschuldet zu sein, die online praktisch keine Rolle spielen.
Sowohl BarCamps als auch MOOCs bieten sich besonders für informelle Bildungsprozesse an. Mit dem Einsatz von MOOCs wird in Deutschland zunehmend auch an Hochschulen experimentiert. So hat es beispielsweise an der Universität Tübingen im Rahmen des Studienganges Psychologie einen Open Course zum Thema „Workplace Learning” (#ocwl11) ((#ocwl11 Open Course Workplace Learning 2011 , http://ocwl11.wissensdialoge.de, 12.03.2013)) gegeben, in dem die Seminarstruktur bewusst geöffnet wurde und auch die Kurse „OPCO11” ((OpenCourse 2011, Zukunft des Lernens, http://blog.studiumdigitale.uni-frankfurt.de/opco11/, 12.03.2013)) und „OPCO12” ((OPCO12 Trends im E-Teaching, http://opco12.de, 12.03.2013)), an denen die Universität Frankfurt beteiligt war, haben die Möglichkeit geboten, Credit Points zu sammeln.
In der Beschreibung des Formats heißt es:
„Die Idee eines OpenCourses geht auf ein Konzept zurück, das von den kanadischen E-Learning-Experten Stephen Downes und George Siemens eingeführt wurde und eine Form des vernetzten Lernens im Sinne des Konnektivismus darstellt. Kennzeichnend für einen OpenCourse ist seine offene und dezentrale Infrastruktur: Einführende Papiere und Live-Sessions mit Experten geben Impulse und setzen einen thematischen Fokus. Die Teilnehmenden lesen, kommentieren, stellen Fragen, diskutieren online weiter: In ihrem eigenen Blog, ihrem Facebook-Profil oder Twitter-Kanal. Ihre Lernziele definieren sie dabei selbst. Die Organisator_innen des Kurses bieten eine zentrale Anlaufstelle und eine Agenda im Netz, fassen Beiträge, Kommentare und Diskussionen zusammen und verteilen diese über einen Newsletter.” ((Willkommen zum OpenCourse 2012, http://opco12.de/willkommen-zum-opencourse-trends-im-e-teaching/, 10.03.2013))
Wir dürfen gespannt sein, ob und wie diese offenen Veranstaltungsformate den Bildungsbereich beeinflussen werden. Glaubt man den Einschätzungen einiger Expert_innen, die etwa in der Ausgabe Nr. 12/2013 der Wochenzeitung „Die Zeit” ((Drösser,C.und Heuser,U.J.,„Harvard für alle Welt“, Die Zeit, 14.März.2013, S. 35)) zu Wort kommen, steht dem Bildungsbereich eine Veränderung bevor, die nur von wenigen Institutionen überlebt werden wird. Eine These die mich an den Film „True Fiction” ((Fakultät EPB an der Universität Hamburg, Projekt ePUSH, Film „True Fiction“, 2010 http://truefiction-derfilm.de)) erinnert, in dem diese Gedanken ebenfalls formuliert wurden.
Beim EduCamp in Köln hatte ich erstmals das iPad genutzt, um mir ein paar Sketchnotes anzufertigen. Im Anschluss habe ich diese in einem Film zusammengefasst. Möglich war dies dank der App Brushes weil hier die Zeichnungen ohne weiteren Aufwand direkt als Film gesichert werden. Mit der “alten” Version konnten dise mit einem kostenlosen Viewer als .mov Datei gesichert werden.
Es gab eine Menge Anfragen wie man das iPad zum Erstellen visueller Notizen nutzen kann. Ich bin der Meinung, dass es weniger auf die App ankommt, wobei einige Features (Zoom, Ebenen, verschiedene Werkzeugspitzen) schon sehr hilfreich sind. Mittlerweile arbeite ich meistens mit Sketch Book Pro.
Der interessantere Aspekt ist die Frage wie man zu guten Visualisierungen kommt. Der Kommentar von Dennis Schäffer vom Bielefelder Moderationsverein zu “Visualisierung im digitalen Medium” hat mir noch einmal deutlich vor Augen geführt wie viele Personen von den Potenzialen des iPads bzw. anderer Tablets und den damit verbundenen Visualisierungsmöglichkeiten profitieren könnten.
Ich habe deshalb noch ein paar Videos zum Thema “Visualisieren mit dem iPad” zusammengesucht. Hierbei ist es erstmal egal ob es um Sketchnotes oder Visual Facilitating geht. Die Frage ist eher wie zentrale Aussagen eines Vortrags o.ä. visuell ausgedrückt werden können.
Mehr zu diesen und ähnlichen Themen, z.B. Literaturempfehlungen und weiterführende Links sammle ich auf der Seite Anker im Kopf. Weiterlesen
Text, Bilder und Struktur mehr braucht man für Sketchnotes nicht. Sketchnotes sind eine Alternative zu einfachen Mitschriften. Sie sollen helfen die behandelten Themen besser im Kopf verankern zu können, das erneute Betrachten der eigenen Aufzeichnungen interessanter zu gestalten und durch die Verknüpfung von Text, Bild und Struktur dazu beitragen sich besser erinnern zu können. In diesem Beitrag habe ich ein paar Links zu einfachen Sketchnote Anleitungen gesammelt.
Diese Grafik stammt von der Seite sketchofrenzy.com die in einfachen Schritten die Basics des visual Notetaking zusammenfast und als Einstieg für Leute, die (die glauben das sie) nicht malen können, absolut geeignet ist.
Das nebenstehende Bild ist dem Flickr Stream von Mike Rohde entnommen. Er ist so etwas wie der Inbegriff der Sketchnotes und hat einmal die wesentlichen Formen für gelungene Sketchnotes zusammengefasst.
Auch bei Youtube gibt es eine Reihe von Videos die man unter den Begriffen Sketchnoting, Visual Notetaking u.ä. finden kann. Auch hier möchte ich wieder eins empfehlen.
Ich werde versuchen noch ein paar weitere Dinge zum Thema Sketchnoting, Visual Thinking, Graphic Recording und Visual Facilitation zu sammeln und auf der Seite Anker im Kopf sammeln.
Grundsätze für die Gestaltung von Lernsituationen und zur Leistungsbewertung
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Lernsituationen
Das Lernen in der gymnasialen Oberstufe beinhaltet Lernsituationen, die auf den Kompetenzzuwachs der Schülerinnen und Schüler ausgerichtet sind. Unterricht dient nicht nur der Vermittlung oder Aneignung von Inhalten, vielmehr sind wegen des im Kompetenzbegriff enthaltenen Zusammenhangs von Wissen und Können diese beiden Elemente im Unterricht zusammenzuführen. Neben dem Erwerb von Wissen Weiterlesen
Gerade befinde ich mich noch auf der re:publica 2012 in Berlin. Ich habe sogar einen Internetzugang – kabelgebunden. Es war anzunehmen nach den Berichten der letzen Jahre, aber gleichzeitig hatte ich doch die Hoffnung zu meiner ersten re:publica mit einer neuen Location auch auf WLAN hoffen zu dürfen.
Das Sessionangebot ist so vielfältig wie die ca. 3000 Besucher. Die Atmosphäre gefällt mir. Ich habe mir natürlich einige Sessions aus dem Bereich re:learn angesehen, allerdings gibt es auch bedingt durch die Vortragenden in diesem Bereich eine große Schnittmenge zu den Themen der EduCamps.
Ich habe es sehr genossen Sessions zu besuchen die auf den ersten Blick nicht viel mit Bildung zu tun haben. Das hält mich wach und flexibel. Außerdem lässt sich mit etwas Transferleistung vieles in unterschiedliche Bereiche übertragen.
Statt Notizen zu machen habe ich mich (mal wieder) für SketchNotes entschieden um die von mir besuchten Sessions zu dokumentieren. Die Bilder gibt es auch in voller Auflösung bei Flickr.
Erstmal gibt es das ganze hier einfach unkommentiert und sobald ich Zeit und Muße habe gibt es noch ein paar Ergänzungen dazu.
Am vergangenen Wochenende fand das 9. deutschsprachige EduCamp statt. In Köln versammelten sich ca. 150 Personen um über unterschiedliche Themen zu diskutieren, sich kennenzulernen oder wenigstens endlich mal physisch zu begegnen, nachdem man online bereits länger im Austausch ist. Diesen Austausch kann man beim EduCamp hervorragend, fortsetzen, vertiefen und beginnen, denn neben alten Bekannten trifft man dort auch neue Kontakte die sich für Bildungsfragen interessieren.
Historisch bedingt hat vieles auf dem EduCamp auch mit aktuellen Medien zu tun, das muß aber nicht sein. Das findet sich auszugsweise auch in meinem persönlichen Sessionplan wieder.
Meine Highlights auf dem EduCamp waren der EduHack Day am Freitag, die Bewegungssession und das Googlequiz.
EduHack Day
Bei einem sogenannten Eduhack-Day finden sich Gruppen, die in kurzer Zeit ein Produkt für Bildungsprozesse erstellen. Das kann Weiterlesen
Kurzfristig hatte ich von der Social Media Recruiting Conference (SMRC) vom 13.-14.10.2011 in Hamburg erfahren. Die Organisatoren ermöglichten mir noch kurzfristig teilzunehmen, worüber ich in Anbetracht der Agenda sehr erfreut war.
Meine Präsentation, so habe ich es im Vortrag angekündigt, sei über diese Seite erreichbar. Deshalb bette ich sie an dieser Stelle gerne ein. Weiterlesen
Vom 9.-10. September war ich beim Corporate Learning Camp in Darmstadt. Organisiert wurde es von Hessenmetall und in Person von Karl-Heinz Pape. Veranstaltungsort war die TU Darmstadt. Teilnehmer waren im Wesentlichen Trainer, Unternehmensvertreter aus den Bereichen Personalentwicklung & Trainingsabteilungen, Trainingsorganisationen und Hochschulangehörige.
Es gab trotz der vielen Barcamp Neulinge eine Vielzahl von interessanten Sessionangeboten und ich hatte mehrfach das Problem, dass mehrere Themen die mich interessierten sich überschnitten. Trotzdem würde ich mich gegen eine Gewichtung von Sessions aussprechen, so wie es in der Abschlussrunde vorgeschlagen wurde. Weiterlesen